Der Islam

Was ist Islam?

Islam bedeutet zugleich Frieden, Sicherheit und die freiwillige Hingabe an Gott. Der Islam hat das Ziel, die Menschen auf der Erde und im Jenseits zum Glück und zur inneren Ruhe zu führen. Er hat zu allen Lebenslagen der Menschen Problemlösungen vorgeschlagen. Toleranz, Liebe und Gleichheit sind wichtige Elemente des Islam. Zwischen Islam, Christentum und Judentum gibt es sehr viele Ähnlichkeiten. Wer ist ein Muslim ? Die Anhänger des Islam werden mit „Muslim“ bezeichnet. Dieses Wort ist ein arabisches Partizip und bezeichnet diejenigen, die „sich Gott unterwerfen“ und sich „zum Islam bekennen“. Deshalb ist auch die Bezeichnung „Mohammedaner“ falsch. Denn wir sind nicht die Anhänger von Muhammed (Friede sei mit ihm), auch wird er nicht von Muslimen vergöttlicht, sondern die Muslime glauben nur an den einen und einzigen Gott, der im Islam Allah heißt. Durch das Aussprechen des Glaubensbekenntnisses, die Schahada, mit der wir bezeugen, dass wir an keinen anderen Gott glauben, außer an Allah und dass Muhammed sein Diener und Gesandte ist, wird der übertritt zum Islam vollzogen. Das Bekenntnis darf nicht erzwungen werden. Die Entscheidung muss mit reinem Gewissen folgen. Eine Taufe wie im Christentum gibt es nicht. Eine Person, die dieses Bekenntnis abgelegt hat wird Muslim/in genannt. Nach einem Hadis, einer Aussage des Propheten Muhammed (Friede sei mit ihm), hat sich ein Muslim so zu verhalten, dass sich kein Mensch vor dessen Worten und Taten zu fürchten hat.

Die „fünf Säulen“ des Islam

Das heilige Buch des Islam, der Koran, verlangt dem gläubigen Moslem fünf Pflichten ab. Diese als „Säulen des Islam“ bezeichneten Verpflichtungen wurden und werden von allen Muslimen anerkannt, unabhängig davon, wann und wo sie lebten bzw. leben. Zu diesen „Säulen“ der islamischen Glaubenslehre gehören:

 

  • Die Bekenntnisformel zu Allah und MOHAMMED (Schahada)
  • Das fünfmalige tägliche Gebet (Salat)
  • Die Pflicht zur Almosengabe (Zakat)
  • Das Fasten im Monat Ramadan (Saum)
  • Die Wallfahrt nach Mekka (Hadjdj)

Die Glaubenslehre des Islam

Der Koran, das heilige Buch des Islam, verlangt dem gläubigen Moslem fünf Pflichten ab. Diese als Säulen des Islam bezeichneten Verpflichtungen erkennen alle Muslime an, unabhängig davon, in welchem der stark durch die Glaubenslehre des Islam geprägten Länder Afrikas und Asiens sie leben Die Pflichten sollen dabei nicht nur für den Einzelnen gelten, sondern auch Richtschnur für die Politik von Regierungen sein. Die Regierung eines islamischen Staates muss sich deshalb heute noch daran messen lassen, inwieweit sie sich mit ihren Entscheidungen an den Koran hält. Insofern gibt es für viele Muslime keine Trennung von Staat und Religion. Andererseits gibt es aber auch Staaten, z. B. die Türkei, Afghanistan in denen mehrheitlich Muslime leben, Staat und Religion aber strikt auseinandergehalten werden.

Die Bekenntnisformel "Schahada"

Die erste Pflicht des Muslim ist es, die Schahada zu sprechen. Dieses Glaubensbekenntnis lautet: „Ich bezeuge, es gibt keine Gottheit außer Gott; ich bezeuge, Mohammed ist der Gesandte Gottes.“ Die Verwendung des Wortes „Gott“ ist unter Muslimen umstritten, weil für viele aus seiner Verwendung nicht präzise erkennbar ist, welcher Gott angesprochen wird. Für die Muslime ist dieser über allem stehende allmächtige Gott Allah. Der Wille Allahs wurde von MOHAMMED verkündet und im Koran niedergeschrieben. Insofern ist MOHAMMED der Prophet Allahs.

Das Gebet "Salat"

Der Muslem ist verpflichtet, fünfmal täglich ein Gebet zu verrichten, das von allem Muslimen nach einer festgelegten Formel gesprochen wird. Dazu ruft der Muezzin vor Sonnenaufgang, am Mittag, am Nachmittag, am Abend und vor Einbruch der Dunkelheit alle Gläubigen vom Minarett des islamischen Gotteshauses, der Moschee, auf. Jeden Freitag ruft er dabei die Gläubigen zur gemeinsamen Andacht direkt in die Moschee. An den übrigen Tagen kann auch an anderen Orten gebetet werden, z. B. am Arbeitsplatz oder in häuslicher Umgebung. Die Muslime verrichten das Gebet im Wechsel von Stehen, Beugen und Niederwerfen (Bild 2). Das ist zugleich sichtbarer Ausdruck der Unterwerfung unter den Willen Allahs. Das Gesicht ist beim Beten nach Mekka gewandt, der heiligen Stadt des Islam, die auf der Arabischen Halbinsel im heutigen Saudi-Arabien liegt. Vor dem Gebet wäscht sich der Muslem mit Wasser. Deshalb befinden sich in den Vorhöfen der Moscheen auch Brunnen oder Wasserbecken. Notfalls kann er die Waschung aber auch mit Sand ausführen.

Die Pflicht zur Almosengabe "Zakat"

Zakat ist die sogenannte Almosensteuer, und dient der Erhaltung der Städte, Dörfer und Gemeinden . Die Steuer bzw. das Almosen wird von den wohlhabenden Muslimen entrichtet, wodurch der Reichtum „gereinigt“ werden soll.

Das Fasten im Monat Ramadan "Saum"

Während der Fastenzeit essen und trinken alle Gläubigen, d. h. alle volljährigen Frauen und Männer, einen Monat lang vom Tagesanbruch bis zum Sonnenuntergang nicht. Erst zur Nachtzeit ist es erlaubt, etwas zu sich zu nehmen. Muslime sagen über den Sinn des Fastens:

„Während unseres Fastens unterdrücken wir jeden Augenblick aufs Neue unser Verlangen und unsere Begierde und bezeugen, indem wir dies tun, dass Gottes Gesetz den Vorrang vor unseren menschlichen Trieben hat. Dieses Pflichtbewusstsein und diese Geduld, die ununterbrochenes Fasten einen vollen Monat lang in uns erwecken, helfen uns, unseren Glauben zu festigen. Die Strenge und Disziplin, die dieser Monat von uns abverlangt, bringt uns in direkte Berührung mit den Tatsachen und dem Ernst des Daseins und hilft uns, unser Leben während der übrigen Zeit des Jahres ganz auf die richtige Unterwerfung unter Gottes Willen auszurichten.“ Das Fasten wird von den Muslimen von einem weiteren Gesichtspunkt aus als bedeutsam gesehen: Der Koran verpflichtet alle Gläubigen, ohne Ansehen ihres Standes, zum Fasten. Das hebt die grundsätzliche Gleichheit aller Menschen hervor und trägt zur Schaffung eines Gefühls der brüderlichen Verbundenheit bei. Der Fastenmonat Ramadan ist der neunte Monat des islamischen Mondjahres, das 11 Tage kürzer ist als das Sonnenjahr. Jeder islamische Monat verschiebt sich also im Vergleich zu denen des Sonnenjahres um 11 Tage nach vorn. Der Ramadan kann folglich im Laufe der Jahre durch alle vier Jahreszeiten wandern.

Die Wallfahrt nach Mekka "Hadj"

Einmal in seinem Leben ist jedem muslimischen Mann, der körperlich und finanziell dazu in der Lage ist, die Pilgerfahrt nach Mekka vorgeschrieben. In Mekka soll er die Kaaba,besuchen. Sie ist das Hauptheiligtum des Islam, das lange vor MOHAMMED erbaut wurde, und das Zentrum der islamischen Welt. Im schwarz verhüllten Gebäude ist ein Meteorit, der Hadjar al Aswad (schwarzer Stein), eingeschlossen. Vorgeschriebener Zeitpunkt für die Pilgerfahrt ist der letzte Monat des Jahres. Die Gläubigen hüllen sich in ein Pilgergewand: zwei um den Körper geschlungene Tücher und Sandalen. In Mekka angekommen, umschreiten sie mit unbedecktem Kopf siebenmal die Kaaba und besuchen dann weitere heilige Stätten.